Sonntag, 2. Juni 2019

User Experience: Da ist noch unglaublich viel zu tun!

Man muss nicht jahrelang Websites erstellt haben, um frustriert zu sein über schlecht gemachte Online-Präsenzen und Handy-Apps - es genügt vollkommen, nur die Benutzer-Seite zu kennen! Wenn ich mich beispielsweise über mein Handy auf der Instagram-Website anmelden will, weil ich gerade keine Lust oder Zeit habe, mir die App herunterzuladen, nur um immer wieder an der Fehlermeldung "Verdächtige Anmeldung!" zu scheitern, ist das extrem frustrierend. Es muss dem registrierten User doch irgendwie möglich gemacht werden, sich anzumelden! Warum geht es partout nicht? Ebenso enttäuschend ist es, wenn ich auf der Karriere-Website der SAP vergeblich nach Filtermöglichkeiten für die erfreulich hohe Anzahl an Suchergebnissen Ausschau halte. Da frage ich mich doch, ob die wirklich Profis in der Datenbankverwaltung sind? Schließlich ist das Sortieren und Filtern von Daten eben das Kerngeschäft im Database Management. Und warum stellt mich meine Bank vor unterschiedliche Möglichkeiten dafür, eine Überweisung zu tätigen - je nachdem, wo ich auf "Überweisung" geklickt habe? Sie zwingt mich dadurch, mir zu merken, wo ich hinklicken muss, um meine bevorzugte Methode fürs Überweisen zu erhalten - und verlagert somit "elegant" die Verantwortung für die User Experience auf die Nutzerseite. Der Nutzer sollte aber diese Verantwortung generell nicht tragen müssen.
Meiner Erfahrung nach klaffen bei unzähligen Internet-Angeboten die technischen Möglichkeiten auf der einen und die Nutzerfreundlichkeit auf der anderen Seite extrem weit auseinander. Anscheinend macht sich kaum ein Anbieter die Mühe, die eigene Website oder App mit den Augen des Users zu sehen oder gar als User zu durchforsten. Wer eine Website mit einem Standardziel vor Augen testet, der steht meist bereits nach ein paar Klicks hilflos da und fragt sich, wie es weitergeht. Mit Standardziel meine ich zum Beispiel das Finden passender Jobs auf einer Karriere-Website oder das Eingeben des eigenen Stromverbrauchs auf einer speziell dafür erstellten Landing Page. Natürlich auch das Hochladen eines Fotos auf eine Website, die eigens für das Teilen von Fotos gedacht ist.
Das Zeitalter der guten User Experience ist auf den meisten Plattformen noch Zukunftsmusik. Es bleibt zu hoffen, dass immer mehr Anbieter aufwachen und sich aktiv um eine Verbesserung der Nutzererfahrung bemühen. Damit das, was technisch längst machbar ist, dem Internetnutzer endlich zu einer angenehmen und schnellen Erreichung seiner Ziele verhilft.

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